1833–1891
Pedro Antonio de Alarcón ist, mit Benito Pérez Galdós, der bedeutendste spanische Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Souverän beherrscht der in viele Sprachen übersetzte Autor die verschiedenartigsten humoristischen, tragischen und phantastischen Stoffe.
1891–1940
Bulgakow, in der Sowjetunion, trotz kurzfristiger Protektion durch Stalin, verfemt und totgeschwiegen, gilt heute mit seinen Romanen und Erzählungen als einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.
1870–1953
Iwan Bunin, 1933 der erste russische Nobelpreisträger. Er wurde dank der stilistische Meisterschaft seiner Romane und Erzählungen zu einem Kultautor der russischen Literatur.
1821–1881
Fjodor Dostojewskijs Romane gehören – gemäss Sigmund Freud – zu den grössten Leistungen der Weltliteratur. Wie kein anderer Schriftsteller verstand er auch den moralisch zutiefst gefallenen Mensch noch als Geschöpf der göttlichen Gnade.
1830–1916
Die Adelige Marie von Ebner-Eschenbach empfand eine für ihre Zeit ungewöhnliche Empathie für die Leiden und Nöte der Menschen unterer Gesellschaftsklassen. Davon, dass diese auch den Tieren galt, zeugen ihre berührenden Tiergeschichten.
1885–1940
Carl Einstein, hellsichtiger Promotor der bildenden Kunst, wäre hier als Schriftsteller wieder zu entdecken. Als Mensch selbstbewusst und arrogant, kämpfte er im Spanischen Bürgerkrieg gegen Franco und beging auf der Flucht vor den Nazis Selbstmord.
1579–1644
Luis Vélez de Guevara, Verfasser von rund 400 Theaterstücken, schrieb mit dem „Hinkenden Teufel“ einen Klassiker des spanischen Schelmenromans und wurde damit zum Vorbild von Lesages „Le diable boîteux“.
1882–1941
Mit seinem Jahrhundertroman „Ulysses“ ist Joyce der wohl einflussreichste Wegbereiter der neueren Literatur. Vor allem durch ihn wurde der «innere Monolog» oder «stream of consciousness» zu einer der wichtigsten neueren literarischen Techniken.
1819–1890
Gottfried Keller, Conrad Ferdinand Meyer und Jeremias Gotthelf gelten als die Schweizer Klassiker der deutschen Literatur. Zum 200. Geburtstag Kellers bringt der Sinus-Verlag dessen gesamtes, 1889 veröffentlichtes Prosa-Werk und eine repräsentative Auswahl seiner Gedichte. Wiederum werden die integralen Texte von reputierten Sprechern gelesen, ungekürzt gedruckt, kommentiert und von Literaturwissenschaftlern essayistisch begleitet.
1831–1895
Obwohl etwas im Schattens Tolstois oder Turgenjews, gehört Leskow mit seinem an verschiedenartigsten Stoffen reichen Werk zu den wichtigen russischen Schriftstellern des 19. Jahrhunderts.
1825–1898
Conrad Ferdinand Meyer dürfte der wohl hervorragendste Gestalter historischer Stoffe der deutschen Literatur sein. Dabei sind seine Historie und Fiktion verbindenden Erzählungen auch Spiegelungen seines komplexen Charakters.
1804–1875
Als Pfarrherr fühlte sich Mörike fehl am Platz und seine leichte erotische Entflammbarkeit machte ihm das Leben auch nicht leichter. Aber sie wurde zur Quelle für einige der schönsten Erzählungen und viele der bezauberndsten Gedichte der deutschen Literatur.
1880–1942
Robert Musil, verarmt gestorben und nach seinem Tod von der literarischen Welt vergessen, gehört heute mit seinem monumentalen Werk zu den tragenden Säulen der Literatur des 20. Jahrhunderts.
1844–1900
Kaum ein Philosoph hat das Denken des 20. Jahrhunderts so stark beeinflusst wie Friedrich Nietzsche. Mit seiner „Umwertung aller Werte“ stellte er traditionelle Wertvorstellungen in Frage und wagte den Versuch einer „neuen Moral“. Sein oft missverstandener „Wille zur Macht“ sollte einer unvoreingenommenen Lektüre seines Werks nicht hinderlich sein.
Der französische Jurist Gayot de Pitaval veröffentlichte eine 20-bändige Chronik mit „Kriminalfällen“, in der er auch eine gnadenlos grausame und korrupte Justiz anprangerte. Friedrich Schiller war so fasziniert, dass er Teile daraus in deutscher Sprache herausgab.
1564–1616
Shakespeare gilt heute als grösster und meist gespielter Dramatiker der Weltliteratur. Doch wurde im elisabethanischen Zeitalter die Versdichtung weit höher gewertet. Seine 154 Sonette haben auch in diesem Genre Massstäbe gesetzt.
*1963
Christian Uetz übersteigt mit seinem Dichten als Exponent der Spoken Poetry und als weltweiter Performer himmelweit den Konsenskommerz der Gegenwartsliteratur.
Stefan Zweifel